Alpbach ist meine Heimat. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Meine gesamte Lebenszeit verbringe ich hier in diesem malerischen Dorf in Tirol, das für seine traditionelle Holzarchitektur und die atemberaubende Alpenlandschaft bekannt ist. Obwohl ich nicht aus einer Familie stamme, die in der Gastronomie tätig ist, habe ich mich für eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich entschlossen. Ich absolviere eine Ausbildung als Kellnerin in einem Gasthof in Alpbach. Diese Zeit war alles andere als einfach. Die Anforderungen sind hoch und die Arbeitstage lang. Oftmals bleibt kaum Freizeit, da ich mich voll und ganz meinem Beruf widme. Trotz der Herausforderungen habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und gelernt, wie wichtig Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft in der Gastronomie sind.

 

 

 


 

Seit meiner Kindheit kenne ich Alois, meinen Ehemann. Unsere Beziehung und die Liebe entwickeln sich über die Jahre. 1980 heiraten wir. Nach der Hochzeit leben wir mit seiner Familie in einem gemeinsamen Haushalt. Unsere drei Kinder werden somit in eine Großfamilie hineingeboren. Obwohl das Zusammenleben mit mehreren Generationen seine Herausforderungen mit sich bringt, sehe ich eher die vielen Vorteile dieser Wohngemeinschaft. Besonders schätze ich das Generationenbewusstsein und die Unterstützung von Eltern und Großeltern. Sie passen auf unsere Kinder auf, was uns ermöglicht, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.

 

 

 


 

Mit 30 Jahren lege ich die Kommissionsprüfung für Beherbergung ab, was mir den Quereinstieg in die Hotellerie ermöglicht. Somit können wir das Hotel Post übernehmen. Mein Wissen und meine Erfahrung aus der Gastronomie kann ich damit sehr gut einbringen. Im Jahr 2003 bauen wir die Postalm, ein Projekt, auf das wir besonders stolz sind. Heute wird sie von einer unserer Töchter geführt, die unsere Tradition in der Hotellerie und Gastronomie fortsetzt.

 

Vor sechzehn Jahren übernehmen wir den ALPBACHERHOF. Der damalige Besitzer will sein Hotel in guten Händen wissen und bietet es uns zum Kauf an. Eine große Herausforderung, die wir annehmen und in der wir uns neu erfinden dürfen. Im Laufe der Zeit investieren wir Step by Step in die Erneuerung unterschiedlicher Bereiche. In diese Projekte habe ich gemeinsam mit meiner Familie viel Herzblut gesteckt und bin voller Begeisterung Gastgeberin.

 

 

 


 

Weiterentwicklung und Fortschritt gehen mit dem Leben einher. Das zeigt auch, wie wir gemeinsam als Familie wachsen und arbeiten. Unsere Kinder sind von Beginn an in alle Prozesse mit eingebunden. Zusammen sind wir ein starkes Team über drei Generationen hinweg. Aufgabenbereiche sind klar verteilt, was die Arbeit effizient und harmonisch macht. Dieser gute Zusammenhalt, wo jede(r) mit seinen individuellen Stärken und Schwächen akzeptiert und geschätzt wird, versetzt uns in die glückliche Lage, zukunftsorientiert zu agieren. Ein solches Miteinander ermöglicht es uns, unsere Gäste stets herzlich willkommen zu heißen und ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bieten.

 

 

 


 

Ruhiger und wesentlich gelassener bin ich geworden. Das führe ich auf die Jahre und Weisheit, die das Alter mit sich bringt, zurück. Ich lerne immer mehr, die Gegenwart zu genießen. Niemand kann in die Zukunft blicken. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass immer alles bewältigbar ist. Im Familienkollektiv sowieso.

 

Dankbarkeit fühle ich für das, was ich tue und wohin ich mich entwickelt habe. Meine Lebenserfahrungen gebe ich weiter, um Frauen damit zu stärken und ihnen einen gewissen Halt zu geben. Noch immer bin ich mitten im Hotelgeschehen aktiv. Mir liegt es am Herzen, die junge Generation zu unterstützen und für sie da zu sein. Oft denke ich daran zurück, welche Unterstützung ich erfahren durfte - diese gebe ich auf diese Art weiter.

 

Es erfüllt mich mit immenser Freude, zu sehen, wie sich unsere Kinder im ALPBACHERHOF engagieren und ihre eigenen Wege finden. Ich bin stolz darauf, Teil dieses kontinuierlichen Wachstums zu sein und meinen Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Familientradition weitergeführt wird. Gleichzeitig genieße ich, Oma von fünf Enkelkindern zu sein.

 

 

 

 


 

Kraft und Energie hole ich mir in der Natur. Sie bewundere ich bei meinen Waldspaziergängen und Wanderungen. Da fühle ich mich vollkommen frei. Auch, wenn es manchmal anstrengend wird. Der Kopf denkt: Da möchte ich hinauf! Obwohl der Körper etwas ganz anderes symbolisiert. Mich immer mehr "sanfter" zu bewegen ist wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden.

 

Während ich durch den Wald gehe und Schritt für Schritt setze, macht es mich glücklich zu beobachten, was rund um mich ist. Ein kurzer Lichteinfall, der durch die Bäume bricht, kann mich emotional sehr bereichern. Er hinterlässt so manches Entzücken in meiner Erinnerung und meinem Herzen. Sehen und wahrnehmen kann etwas Einfaches zu etwas Besonderem werden lassen.

 

Im Kleinen das Große sehen, sich immer mehr Zeit für sich nehmen. Diese Momente der Ruhe und Kontemplation helfen mir, bewusster zu leben und achtsamer mit mir umzugehen. Sie sind eine Quelle der Kraft und Inspiration, die ich in meinen Alltag und meine Arbeit im Hotel mitnehme.

 

 

 


MARIA MARGREITER ist 66 Jahre und Mutter von drei Kindern, die alle begeistert in der Hotellerie tätig sind. Seit 2008 führt sie mit ihrem Mann Alois den ALPBACHERHOF Mountain & Spa Resort in Alpbach. Claudia und Andreas stehen tatkräftig zur Seite. Voller Begeisterung werden hier Heimatgefühle geweckt und Urlaubsglück geboten. Viele neue Ideen fließen immer wieder ein und lassen Neues entstehen. Carina führt indes die POSTALM in Alpbach weiter.

 

 


Liebe Maria!

Besten Dank für das herzerfrischende Gespräch. Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen und in mein Portfolio bewundernswerter Frauen aufzunehmen, denn das bist du. Deine Lebenseinblicke und wertvollen Impulse sind mir und meinen Leserinnen eine große Bereicherung. Deine sanfte Liebenswürdigkeit ist überall spürbar und verleiht dem Hotel einen besonderen Glanz. Es ist diese Wärme, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, die den ALPBACHERHOF so einzigartig und einladend macht.

 

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #4

    Gerlinde (Samstag, 13 Juli 2024 18:25)

    So schön zu lesen. Eine Frau voller Hingabe zur Berufung.
    Dankeschön �

  • #3

    Monika W. (Freitag, 12 Juli 2024 08:56)

    Ich bewundere Frauen, die so, wie Frau Margreiter, stark und stabil mitten im Leben stehen. Sie haben vollsten Respekt und Anerkennung verdient.
    Ich freue mich auf weitere Portraits.
    Liebe Grüße
    Moni

  • #2

    Klaudia (Donnerstag, 11 Juli 2024 22:46)

    Ein interessantes Portrait einer starken, äußerst sympathischen Frau. Großartig!
    Liebe Grüße

  • #1

    Gaby (Donnerstag, 11 Juli 2024 22:44)

    Was für eine tolle Frau, die das Zusammenleben mehrerer Generationen als positiv sieht und weiterlebt. Gratuliere!